Juchuh! Wir haben es geschafft! Der Winter ist allmählich überstanden!
Die Tage werden endlich wieder länger und wir müssen uns am Stall nicht mehr wie die Michelin-Männchen in drölfzig Schichten und dicke Mäntel einhüllen!
Auch die Pferde genießen den beginnenden Frühling. Nachts hatten wir im März zwar oft noch Minusgrade und dazu ungemütlich kalten Wind, aber wir wurden auch schon mit ganz viel Sonnenschein und zweistelligen Temperaturen verwöhnt. Immer öfter können wir daher die Decken auslassen und den Pferden Licht & Luft auf dem Fell gönnen. Mittlerweile sind wir auch im Fellwechsel angekommen und kämmen jede Menge loser Haare aus.
Feli lernt die Longe kennen
Einen großen Schritt bin ich diesen Monat mit Feli gegangen: ich habe sie zum ersten Mal longiert!
Davor hatte ich natürlich etwas Respekt, weil ich a) Bilder von völlig eskalierenden (Jung-)Pferden im Kopf hatte und gleichzeitig b) noch weiß, wie die Anfänge vom Longieren mit Dolida aussahen… die hatte nämlich überhaupt keine Lust dazu, wollte den Kreis partout nicht vergrößern und drängelte auf einem Quadratmeter um mich herum. Es hat damals mehrere Wochen gedauert und den „Umweg“ über die Freiarbeit, bis ich das mit ihr hinbekommen habe.
Feli sollte das Longieren von Anfang an richtig lernen und deswegen habe ich mir auch eine erfahrene Miteinstellerin als Support mit dazu geholt. Ich bin ja eigentlich jemand, der die Dinge immer erstmal alleine probiert und mit Trial & Error zum Ziel kommt. Aber hier geht es ja nicht nur um mich, sondern ich habe die Verantwortung für ein Pferdekind, für dessen künftiges Leben ich im Training die Grundsteine lege. Das will ich nicht vermasseln, nur weil ich nicht um Hilfe fragen will.

Tatsächlich haben die ersten Male soweit gut geklappt! Wir nutzen zum Üben unser Round Pen. Noch ist der Kreis nicht allzu groß und ich habe Feli bislang nur im Schritt und im Trab longiert. Das Grundprinzip hat sie aber verstanden und entgegen meiner Befürchtungen ist sie weder in die Longe gerannt, noch hat sie buckeln wollen oder ähnliche Sperenzchen gemacht. Irgendwann testet sie das sicher mal aus, aber wir haben einen vertrauensvollen und ruhigen Grundstein gelegt – das ist schon mal mega.

Natürlich muss Feli jetzt nicht stundenlang im Kreis laufen. Dazu ist sie auch körperlich noch nicht weit genug. Aber wir bauen das Longieren jetzt immer mal ein – das hilft ihr beim Muskelaufbau und auch dabei, ihr intelligentes Köpfchen zu beschäftigen.
Die Extra-Challenge dabei: der hintere Bereich vom Round Pen ist gefährlich! Da grenzen nämlich Gärten an, in denen sich bellende Hunde 😱 bewegen und MENSCHEN! 😱😱😱 Die warten immer nur darauf, kleine Jungpferde zu fressen! Das bringt Feli immer mal wieder doch sehr aus dem Konzept.
Was habe ich getan? Dolida mitgenommen. Die ist ja tiefenentspannt und zieht locker ihre Runden… da hat Feli sich nach anfänglicher Skepsis einfach angeschlossen und ist erst hinterhergedackelt, ehe sie dann auch wagemutiger wurde. Das mache ich jetzt noch ein-, zweimal, und dann verliert der Round Pen hoffentlich seinen Schrecken.


Endlich wieder richtig ausreiten!
Im März hatten wir endlich mal weniger Regen – dadurch sind die seit Monaten schlammigen Waldböden bei uns richtig schön durchgetrocknet. Das haben wir ausgenutzt und waren viele Male ausreiten. Auch endlich wieder mehr als nur Schrittrunden!
Fun fact: bei uns im Stall steht ein Quarter Horse. Die haben ihren Namen ja nunmal daher, dass sie auf der Viertelmeile wahnsinnig schnell sind. Was soll ich sagen… Dolida als stolze Spanierin lässt sich von einem Quarter nicht die Butter vom Brot nehmen und hält da mit. 😂
Dolidas Kondition ist tatsächlich ziemlich gut. Ein Hoch auf das viele Longieren und Freiarbeiten, das uns über den Winter gerettet hat.

Die Badesaison haben wir übrigens auch eröffnet! 😂

Trailparcours mit Dolida
Seit längerem haben wir am Stall mal wieder einen Parcours aufgebaut. Aus logistischen Gründen habe ich diesmal nur mit Dolida teilgenommen, Feli ist beim nächsten Mal wieder mit dabei.

Ruhe und Geduld sind ja ein Thema bei Dolida und mir. Seufz… ich bin halt auch eher jemand, der nicht lange stillsitzen kann und Dinge bald langweilig findet, sobald ich sie zu 80% beherrsche. Da spiegelt sie mich total und deswegen ist das für uns im Trail auch die größte Herausforderung.
Beispielsweise in der Glockengasse: zwei Stangen liegen parallel auf dem Boden und bilden eine Gasse, an deren Ende auf der Seite ein Hindernisständer mit einer Glocke steht.
Dolida kennt die Aufgabe mittlerweile: vorwärts einreiten, halten, Mutti bimmelt am Glöckchen, dann rückwärts wieder raus. Wir reiten also rein, halten – und dann soll das Pferd ja erstmal einen Moment entspannt stehen und ruhig abwarten, ehe man bimmelt. Jaaaah. 🫠
Man sieht förmlich die Denkblase zwischen Dolidas hübschen spanischen Öhrchen: „Zack zack, rein, auf dem Punkt halten, check! 🫡 … hallo? Hallooohooo!! Weiter!! Wie, sie bimmelt nicht?! Okay, dann kann ich ja schonmal vorwärts raus… oh hey, guck mal, ich kann dabei auch eine Hinterhandwendung über Stangen! 🥳 Wollen wir jetzt aus dem Stand angaloppieren? 🤓“
Wir üben es…

Ein Upgrade fürs Paddock: die XXL-Raufe
In der Stutenherde stehen ja sechs Damen, ein Platz ist noch offen. So viele hungrige Mäuler vertilgen natürlich eine ganze Menge Heulage – wir haben drinnen im Stall eine mehrere Meter lange Raufe, dazu zwei Eckraufen und draußen auf dem Paddock eine weitere Raufe, in die einfach ein Rundballen gestellt wird. An diesem Ballen futtern auch noch ein paar Wallache vom Nachbarpaddock mit.
Um die Außenraufe mit einem neuen Ballen zu befüllen, muss der Stallbesitzer mit dem Radlader fahren. Da er dazu aber nicht immer Zeit hat und es halt auch einfach umständlich ist, alle paar Tage die Raufe neu zu bestücken (sprich: Ballennetz saubermachen, Reste rausfegen, neuen Ballen holen, einnetzen, in die Raufe fahren, dahinter den Hof fegen), haben wir die Gunst der Stunde genutzt – unsere „kleine“ Raufe passt wunderbar auf ein anderes Paddock und wir haben eine bis dato ungenutzte Riesenraufe bekommen! In die passen gleich zwei Ballen auf einmal.

Die Ladies freuen sich über zusätzliche Fressplätze und wir uns über weniger Stress. 😊
Anweiden
Je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt, können wir irgendwann im Mai die Wiesen aufmachen und die Pferde stundenweise ins Gras lassen. In den letzten Tagen haben wir daher mit dem Anweiden begonnen. Dazu gehen wir mit den Pferden am Halfter auf einige dafür ausgewiesene Flächen auf dem Hofgelände und gewöhnen sie langsam ans frische Gras. Das ist wichtig, damit sich die Verdauung und der Stoffwechsel umstellen können und die Pferde nicht krank werden.
Insbesondere bei Dolida mit ihrer Rehe-Vorgeschichte bin ich da super vorsichtig – es geht los bei 5 Minuten und ich steigere die Zeit nur ganz behutsam. Mittlerweile sind wir bei 10 Minuten.
Die Pferdewaage
Ende März kam wieder die Pferdewaage zu uns an den Stall. Gerüchten zufolge wurden die Pferde vorher besonders gründlich geputzt und auch das allerletzte Krümelchen Dreck aus den Hufen gepult, um ja kein zusätzliches Gramm auf die Waage zu bringen. 😂
Dolida ist ja 1,57m groß. Im Oktober brachte sie 590kg auf die Waage, im Mai letzten Jahres sogar 622kg. 🙈 Über den Winter hat sie ihr Gewicht gehalten, sie liegt jetzt bei 585kg. Das passt für sie soweit… ihr Tiefstgewicht bei mir lag 2022 bei 499kg und damit war sie eindeutig zu rippig und hatte weniger Muskeln.
Besonders gespannt war ich auf das Stockmaßnehmen und Wiegen bei Feli. Wir erinnern uns: am 6. Oktober 2024 wog Feli 425kg bei einer Größe von 1,52m. Ich war mir gar nicht sicher, ob sie seitdem wirklich gewachsen ist… gefühlt ist sie nur ein bisschen länger geworden.
Tatsächlich ist sie aber ganze 5cm in die Höhe geschossen! 😳 Mit 1,57m ist sie damit jetzt genauso groß wie Dolida (die durch ihren Senkrücken aber etwas kleiner wirkt)… oha. Mal schauen, wo die Maus noch hin will. 😅
Gewichtstechnisch hat sich nicht viel verändert, sie bringt jetzt 421kg auf die Waage. Das ist aber durchaus okay, denn im Oktober war sie schon ganz schön rund. Die ersten paar Wochen stand sie ja von morgens bis abends kauend an der Heuraufe und hatte überhaupt keine Lust auf Bewegung. 😀

Steffis Leya hat ein wenig abgespeckt, die Hübsche hat erstmalig eine 5 vor dem Gewicht – wenn auch knapp, 599kg (bei 1,59m Stockmaß). 😂 Sie ist aber auch einfach vom Körperbau her deutlich massiver als Dolida oder Feli.
Amigo wiegt genauso viel wie Feli – 421kg.
Pferdefotografie – Leya in Action
Allmählich ist es ja wieder länger hell und generell nicht so ein usseliges Schmuddelwetter – da macht es wieder Spaß, die große Kamera zum Stall mitzunehmen! Ich freue mich sehr, dass mein Nebengewerbe Pferdefotografie Anne Schwarz damit jetzt endlich wieder Fahrt aufnehmen kann.
Im März hatte ich Leya und Steffi als Models vor der Linse:







Du kommst aus dem Rhein-Sieg-Kreis oder Umgebung und hast Lust auf ein Shooting mit deinem Pferd? – Melde dich gerne bei mir! 😊
Neuanschaffungen
Im Beitrag über unseren Besuch auf der Equitana habe ich ja schon erwähnt, dass wir auf der Messe natürlich auch shoppen waren und die ein oder andere Neuanschaffung mitkommen durfte. Abgesehen davon haben wir aber tatsächlich nichts für die Pferde gekauft außer Futter. Das Konto bedankt sich. 😅
Was tut sich auf Instagram?
Fleißig waren wir bei @pferdmenschpferd! 18 Posts sind insgesamt entstanden (ein neuer Rekord! 🏆), 4 davon Reels. Das wurde mit 7 weiteren Followern entlohnt, wir liegen jetzt bei ganzen 49. 😀
